Die wenigsten Kreditnehmer denken sich, „och, heute nehme ich einmal einen Kredit auf. Mal schauen, wie viel ich bekomme.“ Üblicherweise kennt ein Kreditnehmer seinen Bedarf sehr gut.
Allerdings bleibt die Frage im Raum, ob die Bank das Darlehen auch tatsächlich in voller Höhe genehmigt. Es ist für potenzielle Kreditnehmer relativ einfach, den möglichen Kreditbetrag zu ermitteln.
Nettoeinkommen ist nicht entscheidend – auf das frei verfügbare Haushaltseinkommen kommt es an
Angenommen, wir haben zwei Haushalte. Haushalt eins verfügt über ein Nettoeinkommen von 4.000 Euro bei festen Ausgaben und Lebenshaltungskosten von 3.800 Euro. Haushalt Nummer zwei kommt nur mit 2.500 Euro im Monat nach Hause, hat nach Abzug der Fixkosten und der Lebenshaltungskosten aber noch 500 Euro zur Verfügung.
Wer bekommt bei gleicher Laufzeit und identischen Zinsen das höhere Darlehen? Richtig, Haushalt Nummer zwei, da er für Zins und Tilgung 500 Euro zur Verfügung hat, Haushalt eins trotz des deutlich höheren Einkommens aber nur 200 Euro.
- Wenn im Rahmen einer Bankanfrage das Darlehen in der gewünschten Höhe aufgrund eines zu geringen Haushaltnettoeinkommens abgelehnt wird, müsste bei einer anderen Bank der Zinssatz dramatisch niedriger ausfallen, um unter die „magische Grenze“ zu rutschen.
- Die Wahrscheinlichkeit ist jedoch bei einem Sofortkredit relativ gering, dass es solche großen Abweichungen gibt.
Auch wenn die Banken bei einem Expresskredit unterschiedliche Muster für die Bonitätseinstufung anwenden und unterschiedliche bonitätsabhängige Zinsen, wird das Ziel vermutlich nicht erreicht.
Der Kreditnehmer muss ein wenig tricksen und spielen. Die Darlehenssumme in zwei Tranchen aufteilen und bei zwei Banken mit je der Hälfte der Aufwendungen zu platzieren, geht schief. Die Kreditvergabe ist beim KSV gespeichert.
Laufzeit verändern – Rate senken
Die monatliche Rate für einen Sofortkredit besteht aus zwei Komponenten:
- Anteil der Zinsen
- Anteil der Tilgung
Die Rate selbst bleibt während der gesamten Laufzeit gleich hoch. Innerhalb der Rate kommt es aber zu massiven Verschiebungen. Der Anteil der Zinsen nimmt von Jahr zu Jahr ab, der Anteil der Tilgung steigt.
Die Tilgungshöhe wirkt sich von Beginn an auf die Laufzeit und damit auf die Ratenhöhe aus. Je länger die Laufzeit, umso geringer ist die anfängliche Tilgung. Das bedeutet, je länger die Laufzeit, umso niedriger ist von Beginn an die monatliche Rate.
Vergleichen wir einmal bei sonst identischen Rahmenbedingungen die Auswirkungen unterschiedlicher Laufzeiten:
Betrag | Laufzeit | Zinsen | Rate | Tilgung im 1. Jahr | Gesamtkosten |
10.000 € | 5 Jahre | 3 Prozent | 179,69 € | 1.881,98 € | 781,21 € |
10.000 € | 8 Jahre | 3 Prozent | 117,30 € | 1.122,91 € | 1.260,39 € |
Unstrittig ist, die Kosten betragen fast das Doppelte. Auf der anderen Seite benötigt der Kreditnehmer ein Darlehen und muss deutlich beispielsweise unter 140 Euro im Monat kommen, um die Genehmigung von der Bank zu erhalten.
Das Schöne an einem Onlinevergleich für Sofortkredite ist, dass nur wenige Klicks notwendig sind, um die perfekte Ratenhöhe zu ermitteln. In diesem Fall muss nur solange an der Eingabe der Kreditlaufzeit „gedreht“ werden, bis die Rate passt.
Die Bonität spielt weniger eine Rolle bei der Frage nach der Höhe des Kredites, als vielmehr danach, ob generell ein Darlehen bereitgestellt wird. Wer seine Bonität im Vorfeld selbst prüfen möchte, kann das anhand der KSV-Selbstauskunft tun.
Jeder Bürger hat auf der Grundlage des Paragraf 15 der Datenschutzgrundverordnung einmal jährlich das Recht auf eine kostenlose Selbstauskunft. Diese kann er über die Homepage des KSV anfordern.